Bedürfnis
Maslow -Bedürfnisse als Hierachie
Bedürfnisse sind zentral in der Ökonomie. Sie treiben den Homo Oeconomicus und Maslow ist der Klassiker den jeder Student mit auf den Weg bekommt. Gleichzeitig wird Maslow immer wieder stark kritisiert. Die Kritik an Maslow sollte fairerweise mit einer historischen Kontextualisierung beginnen. 1943[1] erschien seine erste Ausgabe der Bedürfnispyramide. Es war ein Kriegsmodell, das darauf fokussierte die Prioritäten in der Bedürfnisbefriedigung festzulegen.
Max-Neef - Neun Grundbedürfnisse als System von Wachstumsparametern
Das qualitative Wachstum einer Person hängt bei Max-Neef[1] davon ab, ob Sie in der Lage ist, neun Kategorien an Grundbedürfnissen zu stillen. Der Indikator dafür ist die Lebensqualität.
Für den Entwicklungsökonomen Neef sind Bedürfnisse - im Gegensatz zur klassischen Volkswirtschaftslehre - nur wenige, endlich und klassifizierbar. Außerdem sind diese Grundbedürfnisse in allen Kulturen gleich und über den Zeitablauf konstant. Lediglich die “Erfüller“ unterscheiden die Kulturen und Epochen. Zusätzlich sind diese neun Grundbedürfnisse als System zu verstehen, da sie sich gegenseitig beeinflussen und es Trade-Offs gibt.
Reiss - Sechszehn universelle Lebensmotive/Bedürfnisse...
......die den gemeinsamen Bedürfnisraum aller Menschen aufspannen.
Steven Reiss[1] zentrale Hypothese lautet, dass es universale Bedürfnisse/Lebensmotive gibt, die den Bedürfnisraum aller Menschen definieren. Die Individuen unterscheiden sich lediglich in der Stärke der Ausprägung dieser Bedürfnisse.
“Wertvorstellungen, nicht eine unbewusste Psychodynamik sind die Triebkräfte für die Psyche des Menschen“ lautet das Motto dieses Buches. Wertvorstellungen zeigen den Wert, den Menschen einzelnen Bedürfnissen geben, auf. Reiss unterscheidet in die lebensnotwendigen Bedürfnisse und jene die wir benötigen, damit das Leben sinnvoll ist.
Was Neiss von Neef unter Anderem unterscheidet ist, dass Neef die Bedürfnise aus einer "positiven" (humanistischen) wachstumsorientieren Perspektive formuliert und Bedürfnisse wie Macht und Rache daher nicht thematisiert. Meiner Meinung nach zeigt Neiss ein "runderes" realistischers Menschenbild.
DIALOG: Die Rolle des Preises und der Macht im Bedürfnisraum
Zur Frage des Preises
Du sagst, dass der Preis eines Kredites der wichtigste Parameter bei den Kundenbedürfnissen ist und dass damit die Bedeutung der Grundbedürfnisse zum Ausdruck kommt. Für mich kommt da lediglich zum Ausdruck, dass der Kunde eine einfache Preferenz hat: besser das Geld ist bei mir, als es ist bei der Bank. Ob der Kunde durch einen Vorteil mehr Essen kauft, oder mehr an wohltätige Organisationen spendet ist damit noch nicht gesagt.